Die Wappen der Familie Gusovius 

        

 Auszug aus dem Buch: "Die Geschichte der ostpreußischen Familie Gusovius einschließlich ihres geadelten Zweiges" von Dr. Paul Gusovius, erweitert und herausgegeben von Albrecht v. Gusovius 1982.

 

Das Wappen der älteren Baranner Linie

altes Schwanenwappen

 

Siegelabdruck des Schwanenwappens

Das Wappen, das die bürgerlichen Familien der älteren Baranner Linie führen, ist auf die jetzt lebende Generation deshalb überkommen, dass Siegelringe mit seiner Darstellung sich durch viele Geschlechter hindurch vomVater auf den Sohn vererbt haben. Es ist das auf Tafel 4 dargestellte sogenannte alte Schwanenwappen, das zwei sich gegenüberstehende – nicht schwimmende - Schwäne zeigt. 

Das alte Wappen  ist als Siegel-abdruck auf mehreren Briefen, die der Stammvater aller Familien-angehörigen, der Oberförster Otto Friedrich (V.7) an seinen Sohn Otto Ferdinand (VI.4) gerichtet hat, vorhanden; erstmalig ist es auf einem Brief aus dem Jahre 1790 zu finden. Es lässt sich damit einwandfrei als ein bereits seit 1790 in unserer Familie geführtes Wappen nachweisen. Auch das Petschaft, das unser Ahn Otto Friedrich geführt hat, war noch bis 1945vorhanden; es befand sich bis zu jener Zeit im Besitz des Baumeisters Oskar Gusovius, der in Königsberg kurz nach der Besetzung durch die Russen verhungert ist.

Es ist im vorigen Abschnitt bereits dargelegt worden, dass die Wappentiere nicht Gänse zu sein brauchen, wie viele dies aus dem Wortstamm unseres jetzigen und früheren Namens irrtümlicherweise glaubten ableiten zu können. Die Wappentiere können demnach auch Schwäne sein. Zur Klärung dieser Zweifelsfrage sind hier zwei Abbildungen von Siegelabdrücken beigefügt – siehe Tafel 3 und 4. Zunächst sei vorweg bemerkt, dass es sich um zwei verschiedene Siegelabdrücke handelt, bei denen die Abweichungen allerdings nur so gering sind, dass man annehmen könnte, sie stammen beide von demselben Petschaft. Eine eingehende Betrachtung beider Lichtbilder lässt einen wuchtigen Körperbau beiderWappentiere, eine besondere Länge und nur für Schwäne typische Haltung des Halses und auch die Einnahme einer Kampfstellung beider Tiere gegeneinander erkennen, wie sie nur Schwänen, niemals aber Gänsen zu eigen ist. Da in jedem der obigen Merkmale Schwäne von Gänsen wesentlich abweichen, kann die alte Zweifelsfrage hinsichtlich der Wappentiere nach den vorgefundenen ältesten Siegelabdrücken wohl nur dahin beantwortet werden, dass es Schwäne und nicht Gänse sein werden.

Die Feststellung, dass unser Urahn Otto Friedrich bereits um 1790 das Schwanen­wappen geführt hat, ist deshalb von Bedeutung, weil von Familienmitgliedern der jüngeren Pomorzer Linie - auch manchen des geadelten Augkener Zweiges - zuwei­len angenommen wird, dass das von ihnen geführte Wappen mit dem Jagdhorn und dem wachsenden Hirsch sich bis auf Otto Friedrich, also die Zeit um 1790 zurück­führen lasse. Dass diese Vermutung nicht richtig ist, und andere Gründe zur Ab­lehnung des Schwanenwappens und Einführung eines neuen Wappens mit dem Jagdhorn und dem Hirsch für diesen Familienzweig geführt haben, soll weiter unten noch dargelegt werden. 

 

Wappen des Petrus Gusovius

Aus der Zeit vor 1790 konnte im Übrigen noch ein rund 150 Jahre älterer Siegel­abdruck aufgefunden werden; er befindet sich auf zwei Grundstücksverschreibun­gen aus dem Jahre 1638. Beide Abdrücke geben einen einwandfreien Aufschluss da­rüber, welches Siegel der älteste urkundlich nachweisbare Urahn unserer Familie Petrus Gusovius (1.1) einstmals geführt hat. Dieses Siegel - auf Tafel 3 abge­bildet, stellt einen Baumstamm mit gekappten Ästen dar, zu dessen beiden Seiten sich die Anfangsbuchstaben des Petrus Gusovius befinden. Darunter steht die Na­mensunterschrift "Petrus Gusovius pastor Aweydi". Dieser Siegelabdruck weist – auffallender weise - nicht die geringste Übereinstimmung mit dem alten Schwanen­wappen, wie man zunächst vermuten möchte, auf. Daraus kann gefolgert werden, dass sich unser Stammvater Otto Friedrich das Schwanenwappen wahrscheinlich erst nach Beendigung des Siebenjährigen Krieges, als ihm die Oberförsterstelle in Schnecken verliehen wurde und er als Amtsperson ein Siegel führen musste, zu­gelegt haben wird. Aus der Tatsache, dass unsere Familie vorher ein anderes Wap­pen - richtiger eine andere Hausmarke - geführt hat, geht hervor, dass der Name mit dem Wappen nichts zu tun hat. Denn den Namen Gusovius (Guzewski) hatte die Familie schon lange - mindestens seit 1638 - ehe sie das Schwanenwappen - etwa 1765 - annahm.

Sehr leicht kann auch der Gedanke aufkommen, dass das alte Schwanenwappen viel­leicht das Wappen der Familie von Gusowski gewesen sein könnte. Anlass hierzu könnte die fünfzackige Adelskrone über dem alten Schwanenwappen sein. Diese Vermutung lässt sich aber als nicht zutreffend nachweisen; sie wird einmal schon durch die Tatsache, dass die Familie Gusovius von 1638 ab bis zur Annahme des alten Schwanenwappens um 1765 ein anderes Siegel - die Hausmarke mit dem Baum­stamm -geführt hat, als nicht zutreffend widerlegt.

Außerdem lässt sich feststellen, welches Wappen die Träger des Namens Guzewski geführt haben. Nach Zernicki-Szeliga: "Der Polnische Adel und die demselben hinzugetretenen andersländischen Adelsfamilien" hat die Familie Guzowski vom Wappenstamme Jastrzebiec aus der Wojwodschaft Plock, Kreis Sierps mit dem Bei­namen Uchacz ein silbernes Hufeisen, nach oben geöffnet, innerhalb desselben ein goldenes Kavalierkreuz im blauen Felde als Wappen geführt.

Eine andere Familie Guzowski, die nicht als Vorgänger unserer Familie in Be­tracht kommt, da sie aus dem fern abgelegenen Land Lublin stammt, hat das Wap­pen Doliwa geführt: im blauen Feld einen silbernen linken Schrägbalken mit drei roten vierblättrigen Rosen.

Da beide Wappen der Familien Guzowski in keiner Weise mit den ältesten Wappensiegeln unserer Familie und zwar weder dem Baumstammsiegel - noch dem alten Schwanenwappen - übereinstimmen, findet der bereits sehr weitgehend geführte Nachweis, dass unsere Familie wegen des gleichen Wortstammes höchstwahrschein­lich dem Adelsgeschlecht Gusowski entstammen wird, von der Wappenseite aus keine weitere Stütze.

Über die symbolische Bedeutung des alten Schwanenwappens liegen irgendwelche Angaben aus älterer Zeit nicht vor. Aus welchen Gründen also unser Ahn die bei­den Schwäne als Schildfiguren mit dem unsymmetrisch um den Schild gelagerten Beizeichen eines Hirsches, eines Adelsbriefes und einer Rangkrone gewählt hat, oder wie er sonst zu diesem Wappen gekommen ist, bleibt verborgen. Es kann nur vermutet werden, dass unser Stammvater Otto Friedrich dieses Wappen besonders zugesagt haben wird, wofür sich gute Gründe anführen lassen. Die Adelskrone und der Adelsbrief erinnern an die Abstammung unserer Familie aus einem adeligen Geschlecht. Dass diese Erinnerung bei unserem Stammvater wegen des viel geringe­ren Zeitabstandes seit der Namensänderung - es waren damals erst rund 150 Jahreverstrichen - noch besonders lebendig gewesen sein wird, darf mit Sicherheit angenommen werden. Die Schwäne sollen wohl auf unsere Herkunft aus Masovien, das "Land der 1000 Seen" hinweisen, in denen diese stolzen Vögel selbst zu un­serer Zeit noch anzutreffen und für diese Landschaft geradezu charakteristisch waren. Dem Hirsch hat zu allen Zeiten die Passion eines Jägers und Forstmannes gegolten. Mit gutem Grund dürfen wir daher annehmen, dass unser Stammvater, Otto Friedrich das alte Schwanenwappen sich deshalb erwählt hat, weil es in allen seinen Symbolen der Tradition seiner Familie und seinemeigenen Lebensberuf am vollkommensten entsprach.

Welche Farben das alte Wappen hat, ist nicht bekannt. Einige farbige Darstel­lungen aus jüngster Zeit wiesen als Grundfarbe rot und Silber auf. Als der Ent­wurf eines neuen Wappens notwendig wurde, weil das alte den Grundsätzen der Heraldik nicht entsprach, da es keinen Helm, keine Helmdecken, dagegen in dieserZusammenstellung die sonst nicht übliche Rangkrone aufwies und aus allen diesen Gründen nicht eintragungsfähig war, hatte der Heraldiker hinsichtlich derFarben freie Hand. Von dem bekannten Heraldiker v. d. Oelsnitz - Königsberg ist das auf Tafel 4 abgebildete Wappen als Fortbildung des alten Schwanenwap­pens neu entworfen worden. Von ihm sind in Anlehnung an farbige Wappendarstel­lungen aus jüngster Zeit für den Schild die bisherigen Farben unter Beachtung der Grundsätze der Heraldik ausgewählt worden. Das neue Wappen zeigt demnach im roten Felde auf grünem Boden zwei einander zugewandte, schwarz bewehrte silber­ne Schwäne. Auf dem rot-silbern bewulsteten Helm mit rot-silbernen Decken be­finden sich als Heimzier zwei fünfendige rote Hirschstangen. 

Neues Schwanenwappen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dieses sogenannte neue Schwanenwappen ist in die "Deutsche Wappenrolle bürger­licher Geschlechter" am 5.1.1940 unter 1279/40 auf den Namen des Verfassers eingetragen worden. Seine Eintragung war nur für eine bestimmte Person zuläs­sig, für die ganze Sippe aus formalen Gründen also von vornherein nicht mög­lich. Der Annahme des neuen Wappens durch Familienangehörige steht jedoch nichts im Wege; hierzu ist nur die Genehmigung des "Wappenherrn" erforderlich. Es ist dieses die Person, zu deren Gunsten die Eintragung in die Wappenrolle erfolgt ist. Diese Genehmigung wird hiermit bereits erteilt, weil das Interesse des Familienverbandes dahin geht, seine enge Verbundenheit nicht nur durch die Führung des gleichen Namens, sondern auch noch durch die Führung des gleichen Wappens zu bekunden.

Wenn auch den meisten Familienangehörigen das Wappen in alter Darstellung ein Gegenstand besonderer Verehrung gewesen sein wird, so war dennoch seine Neuge­staltungung unvermeidbar, schon um seine Eintragung zu erreichen. Der Übergang zum neuen Entwurf des alten Wappens wird dadurch besonders erleichtert, dass das ei­gentliche Wappen, der Wappenschild, im alten wie im neuen Wappen vollkommen un­verändert geblieben ist. Ob der Schild eckig und unten spitz oder oval ist, ist von untergeordneter Bedeutung. Nebensächlich ist es auch, ob der Tournierhelm von der Seite oder von vorne zu sehen ist und das Visier offen oder herunterge­klappt ist. Das gleiche gilt hinsichtlich der Helmdecke, die auch wesentlich einfacher gestaltet sein könnte und bei farbiger Darstellung nicht soviel rot aufzuweisen brauchte. Rückschauend wäre es vielleicht richtiger gewesen, als Grundfarbe die Farben blau-silber zu wählen, weil die silbernen Schwäne im blauen Felde noch besser als auf rotem Hintergrund wirken würden und auch die beiden Wappen der Familie Guzewski die blaue Farbe als Grundfarbe aufweisen. Vielleicht kann diese Verbesserung später einmal noch vorgenommen werden.

Die Hirschstangen sind als Helmzier aus dem Grunde gewählt worden, weil das alte Schwanenwappen einen Hirsch als Beizeichen hatte. Es lag daher nahe, diese von jedem Jäger begehrte Trophäe, den edelsten Schmuck eines Hirsches als Helmzier in das neue Wappen zu übernehmen. Ebenso gut hätte auch ein wachsender Hirsch als Helmzier verwandt werden können, wie ihn die Wappen der jüngeren Pomorzer Linie oder der geadelten Augkener Linie aufweisen. Größere Bedeutung kommt hingegen der Frage zu, ob die Krone aus dem alten Wappen in das neue zu übernehmen war oder nicht. Da es sich um die Eintragung eines Wappens für eine bürgerliche Familie handelte und aus ihrer Übernahme vielleicht Schwierigkeitenbei der Eintragung in die Wappenrolle hätten entstehen können, ist die Krone fortgelassen worden. Vielleicht wäre aber auch die Übernahme der Krone in das neue Wappen zugelassen worden, da das alte - nicht eingetragene - Wappen sie aufweist und unsere Familie höchstwahrscheinlich einem Adelsgeschlecht ent­stammt. Die Eintragung in die Wappenrolle ist nicht starr. Gewisse Abänderungen des Wappens in Fragen von untergeordneter Bedeutung, zu denen aber wohl nicht die Übernahme der Krone und die Veränderung der Wappenfarbe gehören, können daher ohne Weiteres vorgenommen werden.

Wem das alte Wappen auf der Kartusche mit seinen Anklängen aus der Barockzeit mehr als das neue Schwanenwappen zusagt, ist nicht daran gehindert, auch diese alte Formgestaltung weiter zu führen. Vor allem kann diese Form bei der Ver­wendung auf Siegelringen sogar noch empfohlen werden, da die alte Ausführung auf einer so kleinen Fläche wie bei einem Siegelring den Wappenschild klarer zum Ausdruck bringt.

Durch die Eintragung des Wappens in der neuen Form ist erreicht, dass unser Wappen nunmehr gegen Missbrauch durch andere Familien geschützt ist; es ist fortan nicht nur tatsächlich sondern rechtlich vererblich.


Das Wappen der Jüngeren Pomorzer Linie.

Da von unserem Stammvater, dem Oberförster Otto Friedrich Gusovius aus Schnec­ken, der sich das Schwanenwappen zugelegt hat, nicht nur die Ältere Baranner Linie, sondern auch die Jüngere Pomorzer Linie abstammt, sollte man annehmen, dass auch diese das Schwanenwappen führt. Das ist aber nicht so. Weder von Georg Wilhelm dem Oberförster in Pomorze noch seinem Sohne Georg, dem Gutsbesitzer von Dürwangen ist bekannt, ob sie überhaupt ein Wappen geführt haben. Auf den zahlreichen von Georg ausgestellten Urkunden ist jedenfalls ein Siegel nicht zu finden. Das Interesse für ein Wappen scheint demnach in der Jüngeren Linie zunächst verloren gegangen und erst in einer späteren Generation bei dem Enkel des Georg Wilhelm, dem Gutsbesitzer Emil Gusovius aus Augken wenige Jahre vor seiner Nobilitierung wieder aufgekommen zu sein. Vor die Frage gestellt, ob er das Schwanenwappen übernehmen solle, lässt er sich nach einem Brief des bekann­ten Historikers und Heraldikers Gallandi aus Königsberg vom 12.1.1894 von die­sem dahin beraten, dass das Wappen "nach seiner Stylistik wohl aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts stamme und durch Diplom schwerlich verliehen sei, da der Helm fehle. Da der Ausdruck "Gusse" für Gans gebräuchlich sei, sei damit die Erklärung für die beiden Tierchen gegeben; das Wappen scheine demnach an den Familiennamen anzuschließen; es könne unbedenklich benützt werden. Zwei gleiche Tiere nebeneinander, noch dazu einander zugekehrt, seien in dieser Form heral­disch ganz ungebräuchlich". Diese ablehnende Stellungnahme hat Emil Gusovius offenbar veranlasst, sich für die Wahl eines vollkommen neuen Wappens zu entscheiden. Im Hinblick darauf, dass sowohl unser gemeinsamer Stammvater als auch der Ahnherr der Jüngeren Pomorzer Linie Oberförster gewesen sind, hat Emil Gu­sovius sich offenbar Symbole der Jagd - das Jagdhorn und den Hirsch - als Wap­penzeichen erwählt. Das Wappen - sieheTafel 5 - zeigt im Schild in Rot ein goldenes Jagdhorn mit aufwärts verschlungenen goldenen Riemen. Auf dem gekrön­ten Helm mit rotgoldenen Decken befindet sich ein wachsender Hirsch.

Ob dieses Jagdhornwappen bald nach seiner Annahme 1894 eingetragen ist, ist nicht bekannt. Jetzt würde dieses Wappen nur noch von dem Berneiter Zweig derJüngeren Pomorzer Linie, also zwei Familien geführt werden können.      

Jagdhornwappen

 

 

Das Wappen der geadelten Augkener Linie.

Emil Gusovius, der erst 1894 für die jüngere Pomorzer Linie das vorstehend beschriebene Jagdhornwappen eingeführt hatte, wurde wenige Jahre darauf zur Jahrhundertwende 1900 in den erblichen Adelsstand erhoben. Aus diesem Anlass ist ihm das auf Tafel 5 dargestellte Wappen verliehen worden; es weist die gleichen Symbole der Jagd wie das bürgerliche Wappen der Jüngeren Pomorzer Linie, jedoch in anderer Zusammenstellung auf: Das Adelswappen ist geteilt, oben in Gold ein wachsender Hirsch, unten in Rot ein goldenes Jagdhorn mit aufwärts geschlungenem Riemen. Auf dem gekrönten Helm mit rotgoldenen Decken ein wachsender Hirsch, um dessen Hals das Jagdhorn an einem Riemen hängt. Vor derVerleihung dieses Horn-Hirsch-Wappens ist Emil von Gusovius über seine Wappenwünsche vom Heroldsamt befragt worden. Auch bei dieser Gelegenheit hat er sich von Gallandi erneut beraten lassen, dem er zu diesem Zwecke offenbar einen Siegelabdruck seines bisher geführten Jagdhornwappens mit übersandt hatte. In seinem Antwort­schreiben vom 13.1.1900 hat sich Gallandi gutachtlich wie folgt geäußert: "Ein ganz ähnliches man kann sagen völlig gleiches Wappen sei am 22.9.1706 einem Rittergutsbesitzer Michael Weiß, dessen Großvater 1632 aus Böhmen kam, bei sei­ner Adelserneuerung bestätigt worden - wohl lange ausgestorben; sonst kenne er kein Wappen, das diesem erheblich gliche; ein Eingriff in fremde Rechte sei also schwerlich zu befürchten. Das Gänsewappen werde ja wohl als Siegel von sei­ner Familie einmal gebraucht sein, habe aber jedenfalls viel weniger heral­dischen Charakter als das Horn-Hirschwappen und mache daher den Eindruck einer Phantasiebildung. Daher rate er, dasselbe bei Seite zu lassen und bei dem sehr hübschen Siegelringe (mit dem Horn-Hirschwappen) zu bleiben." Diesem Rat Gal­landis und auch dem gleichen von Emil von Gusovius vorgetragenen Wunsche fol­gend ist dann die Verleihung des Adelswappens erfolgt. Das Adelswappen stellt demnach offensichtlich eine Fortbildung des wenige Jahre vor 1900 angenommenen bürgerlichen Jagdhornwappens der Jüngeren Pomorzer Linie dar.

    

Adelswappen